Es gibt tausende Gründe am 1. Mai laut zu werden für einen solidarischen Shutdown und einen Strategiewechsel mit dem Ziel, die Corona-Zahlen so schnell wie möglich auf nahe Null zu bringen: Ob Pflegekraft auf der überfüllten Intensivstation, Reinigungskraft, Call-Center-Angestellter, Arbeiterin im Automobil-Werk, Erzieher oder Lebensmittellieferantin – Solidarität heißt für uns alle Pandemiebekämpfung. Zeige am 1. Mai unter den Hashtags #MaydayMayday und #ZeroCovid in den sozialen Medien, warum du einen solidarischen Shutdown brauchst – und wenn du kannst, trage deinen Protest mit unseren Ortsgruppen und den Gewerkschaften auf die Straße (Liste der Protestaktionen weiter unten)!
Wo viel Industrie ist, sind die Fallzahlen hoch, zeigt auch eine neue Studie. Chef*innen von der Industrie bis zum öffentlichen Dienst lassen Menschen mit Symptomen nicht nach Hause gehen. Es sei ja “nur eine Erkältung”. Schutzmaßnahmen werden nicht umgesetzt. Besonders Migrant*innen und Geflüchtete arbeiten in versorgungsrelevanten Berufen mit höherem Corona-Risiko – von der Reinigung über die Altenpflege bis zu Postzustellung und Lebensmittel. Vorgesetzte weigern sich oft, den Einsatz von Risikopatient*innen zu ändern, um sie zu schützen. Viele Menschen mit Behinderung haben ihre Arbeit ganz verloren oder sind in Kurzarbeit ohne Kompensationszahlungen.
Viele Zuschriften, die uns erreicht haben, zeugen von diesen Zuständen:
Ich arbeite in der Pflege, in einer Einrichtung, in der es ein paar infizierte Patienten gibt. Durch meine Erkrankung zähle ich zur Risikogruppe und dennoch werde ich auf der Quarantänestation eingesetzt. Wer interessiert sich für die Gesundheit der Pflegekräfte und wer hilft uns wenn wir nicht mehr können?
Ich arbeite in einem Kindergarten und pflege zu Hause meinen kranken Partner. Ich habe große Sorge, durch meine Arbeit Corona einzuschleppen. Selbst bei sehr hoher Inzidenz war die Notbetreuung durchgehend fast so voll wie im Regelbetrieb.
Ich arbeite bei einer großen Supermarktkette als Lebensmittellieferant. Die Firmen verlangen, dass wir ihre Lebensmittel bis in die Gemeinschaftsräume bzw. -küchen bringen. Oft sitzen da bereits viel zu viele Angestellte in nicht belüfteten, viel zu kleinen Räumen zusammen. Über 90% der Kunden tragen keine Maske, wenn ich ihnen die Lebensmittel bringe.
Machen wir am Tag der Arbeiter*innen-Bewegung klar: Wir werden nicht bedingungslos weiter funktionieren. Solidarität heißt Pandemiebekämpfung. Es gibt keinen tragfähigen Kampf für die Interessen von Arbeiter*innen, wenn dieser nicht den Kampf für ein Ende der Pandemie nach vorne stellt. Je höher die Fallzahlen desto beschränkter die Wirkung der Arbeitsschutzmaßnahmen. Je länger der JoJo-Lockdown desto unsicherer unser weiteres Auskommen. Mit einer geschädigten Lunge, mit monatelangem Long Covid und neurologischen Spätfolgen oder gar tot bringt uns auch ein höherer Lohn nicht viel. Erkämpfen wir einen solidarischen Shutdown! Impfungen und Tests allein werden uns nicht retten! Unterdrücken wir das Virus mit einer wissenschaftlich gestützten Strategie und retten wir Menschenleben! Ein Ende der Pandemie ist möglich!
Wir haben vielleicht keine Social-Media-Konten mit hunderttausenden Follower*innen wie gewisse Schauspieler*innen – aber wenn du mitmachst, sind wir zu Tausenden und können die mediale Aufmerksamkeit am 1. Mai für uns gewinnen! → Zeige am Tag der Arbeiter*innen unter den Hashtags #MaydayMayday und #ZeroCovid auf allen Social-Media-Kanälen, warum du einen solidarischen Shutdown brauchst!
So kann es aussehen:
#MaydayMayday Ich bin Friseurin. Kund*innen mit der Maske am Ohr und der Gala in der Hand sind keine Seltenheit. Begründet wurde dies mit der Aussage wir seien Dienstleister, da könne man „nicht so sein“. Solidarischer Shutdown jetzt! #ZeroCovid
#MaydayMayday Ich arbeite im Volkswagen-Werk in der Gießerei. Die Schicht hatte in den letzten Wochen über 70 Corona-Fälle. Kollegen fühlen sich nicht gut und bitten um Test. Vorgesetzter: „Ach das ist nur eine Erkältung“. Solidarischer Shutdown jetzt! #ZeroCovid
Sei kreativ – mit Bildern, Videos, Notrufen! Schick uns auch gern dein Statement, wenn wir dieses anonymisiert veröffentlichen sollen!
Und alle, für die es möglich ist: → Tragt unseren Protest auch auf die Straße! In Frankfurt, München, Berlin und Wien sind #MaydayMayday-Proteste teils gemeinsam mit Gewerkschaften geplant. Sei dabei! Ergreif Partei für eine Zero-Covid-Strategie! Pünktlich zum 1. Mai erscheint auch die zweite Ausgabe unserer Zeitung, die wir verteilen möchten!
Aktionen mit Beteiligung von ZeroCovid
Berlin | 11 Uhr, Hackescher Markt: „Gewerkschaften in die Offensive“ 17 Uhr, Hermannplatz: „Revolutionärer 1. Mai – Enteignungsblock“ |
Düsseldorf | 10:30 Uhr, DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Str. 34–38: Demozug zum Rheinufer |
Essen | 30. April, 17 Uhr, Kundgebung am Rathaus-Platz |
Frankfurt am Main | 10:30 Uhr, DGB-Demontration. Ort: tba |
Hamburg | 14 Uhr, Kundgebung am Dammtor |
Köln | 17 Uhr, Wiener Platz, Demonstration „Für eine Zukunft ohne Krisen“ |
München |
10 Uhr, DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64, Demonstration zum Königsplatz. Wandzeitungen zu Covid am Arbeitsplatz |
Siegen | 9 Uhr, Kornmarkt, von dort zur DGB Demonstration an der Siegbrücke, Bahnhofstraße |
Siegen | 11:15 Uhr, Infostand Bahnhofstraße höhe Engelsapotheke |
Wien | 12:00, Ottakring: Demonstration „MAYDAY – Wien“ |
Frag auch direkt deine Ortsgruppe nach ihren Plänen für den 1. Mai! Auch NoCovid-Gruppen mobilisieren zu Aktionen mit dem Schwerpunkt Arbeitsschutz unter dem Hashtag #MaydayMayday!