Initiative fordert eine ökonomische Pause, um die Pandemie zu stoppen: „Für eine #ZeroCovid-Strategie und einen solidarischen europäischen Shutdown“
+++ Kampagne startet am Donnerstag, 14.01. mit Hashtag-Offensive in den sozialen Medien +++ Über 300 Menschen aus Gesundheitsbereich, Gewerkschaften und öffentlichem Leben in Deutschland, Österreich und Schweiz als Erstunterzeichende +++ Zentrale Message: Infektionen auf Null senken durch wirtschaftliche Auszeit +++
Am Donnerstag startet in den sozialen Medien die Hashtag-Kampagne #ZeroCovid, die einen umfassenden Shutdown aller nicht lebenswichtiger Bereiche, insbesondere der Wirtschaft fordert, um die Zahl der Neuinfektionen auf Null zu senken. Ein breit aufgestelltes soziales Rettungspaket soll Einkommensausfälle ersetzen. Zu den Erstunterzeichner:innen gehören Personen und Gruppen aus Wissenschaft, Gesundheit, Pflege, Bildung, Gewerkschaften, Kultur und politische Initiativen. Unterstützt wird der Aufruf u.a. von den Autor:innen und Journalist:innen Teresa Bücker, Leo Fischer, Sharon Dodua Otoo, Georg Restle, Stefanie Sargnagel, Christian Y. Schmidt, Antje Schrupp, Margarete Stokowski, Natascha Strobl und Hengameh Yaghoobifarah, Wissenschaftler:innen wie Andrej Holm (Sozialwissenschaftler) und Prof. Sabine Hark (TU Berlin), Künstler:innen, Schauspieler:innen und Musiker:innen wie Natascha Sadr Haghighian, Rolf Becker, Jens Friebe und Ted Gaier (Goldene Zitronen), Clubs wie dem SO36 (Berlin) oder Aktivist:innen wie Luisa Neubauer und Tadzio Müller (Klimaaktivist:innen), Ruben Neugebauer (Sea-Watch) und Raul Krauthausen (Ability-Watch).
Die Initiative hält die bisherigen Versuche, die Pandemie zu kontrollieren, für gescheitert: Die Maßnahmen würden das Leben dauerhaft einschränken und haben dennoch Millionen Infektionen und zehntausende Tote gebracht. Durch Mutationen breite sich das Virus nun noch schneller aus. Dazu sagt #ZeroCovid-Aktivist Oliver Kube: “Wir wollen einen radikalen Strategiewechsel: kein scheinbar kontrolliertes Weiterlaufen, sondern das Ende der Pandemie! Das Ziel sind nicht 200, 50 oder 25 Neuinfektionen, sondern Null.” Das sei Voraussetzung, um die Krise bewältigen zu können.Die Initiator:innen wollen in Deutschland, Österreich und der Schweiz Druck aufbauen für den nötigen Strategiewechsel hin zu einer wirklichen Eindämmung der Pandemie: Crush the Curve statt flatten the curve, wie andere Länder es bereits erfolgreich vorgemacht haben.
Laut #ZeroCovid-Aktivistin Regina Stosch ist dieser Schritt überfällig. Jedoch müsse man “den Schutz unserer Gesundheit gegen die Interessen der Unternehmen und großer Teile der Politik erkämpfen.” Um das Virus zu stoppen und weitere zehntausende Tote zu verhindern, sei jetzt eine solidarische Pause in Form einer “sofortigen wirtschaftlichen Auszeit” nötig. Zudem sei es wichtig, die Deutungshoheit über Kritik an der Regierungspolitik nicht den Corona-Leugner:innen und Verschwörungsideolog:innen zu überlassen. Flankiert werden soll diese ökonomische Pause von einem breit aufgestellten sozialen Rettungspaket. Die Initiator:innen rufen alle Betroffenen – etwa Schüler:innen, Studierende, Arbeiter:innen, Angestellte, ältere und behinderte Menschen – sowie soziale Bewegungen und Gewerkschaften dazu auf, sich für eine entschlossene und solidarische Antwort auf die Pandemie einzusetzen. Notfalls werde man auch zu Mitteln des zivilen Ungehorsams und Streiks greifen.
Zum Kampagnenauftakt veröffentlichen die Initator:innen einen Aufruf mit mehr als 300 Erstunterstützer:innen. Der Aufruf zur Kampagne kann ab sofort auch als öffentliche Petition online unterzeichnet werden. Die Initiator:innen rechnen mit einer mindestens fünfstelligen Teilnehmer:innenzahl. Bereits seit Anfang November des vergangenen Jahres setzt sich eine ZeroCovid-Initiative aus dem Vereinigten Königreich (https://zerocovid.uk) für ähnliche Ziele ein.
Die zentralen Forderungen aus dem Kampagnen-Aufruf sind:
- Wir schränken unsere Kontakte auf ein Minimum ein – auch am Arbeitsplatz. Wir müssen alle nicht lebensrelevanten Bereiche der Wirtschaft für eine Zeit stilllegen.
- Niemand darf zurückbleiben: Menschen können nur zu Hause bleiben, wenn sie finanziell abgesichert sind. Rettungspakete für Menschen – nicht für Firmen!
- Der Markt hat nichts geregelt. Der Gesundheits- und Pflegebereich muss sofort ausgebaut werden. Das heißt auch: Löhne rauf und Verbot von Profit in Gesundheit und Pflege.
- Eine globale Pandemie lässt sich nur global besiegen: Impfstoffe dürfen nicht den Profiten weniger dienen, sondern müssen allen Menschen überall zur Verfügung stehen. Darum sind die Patente auf Impfstoffe abzuschaffen.
- Die nötigen Maßnahmen kosten Geld. Deshalb brauchen wir europaweite Covid-Solidaritätsabgaben auf hohe Vermögen, Unternehmensgewinne, Finanztransaktionen.
Kampagnen-Hashtag auf twitter, Instagram, facebook: #zerocovid
Homepage mit Liste der Erstunterzeichnenden: zero-covid.org
Link zur Petition: https://weact.campact.de/p/ZeroCovid
Mail:
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