#Schichtgeschichten 1

Eine:r unserer Unterstützer:innen berichtet uns anonym vom Arbeiten unter COVID-Bedingungen. Dieser Erfahrungsbericht zeigt ganz konkret, welche praktischen Folgen die derzeitige Corona-Politik auf die Belegschaften haben und warum #ZeroCovid der einzige Weg aus der Krise ist, der nicht auf dem Rücken der Beschäftigten gegangen wird:

»Ich bin aktiver Gewerkschafter in einem deutschen, weltweit tätigen Industriebetrieb. Hier läuft die Produktion seit 10 Monaten auf Hochtouren. Corona wurde vom Werkarzt als normale Grippe bezeichnet und die Leute werden dazu angehalten, ganz normal weiterzuarbeiten. Homeoffice wurde bei den Kopfarbeiter:innen im April noch angeordnet, aktuell ist es freiwillig und einige Vorgesetzte untersagen es sogar bewusst. Der Parkplatz ist so voll wie immer.Die Kollegen und Kolleginnen haben teilweise Angst vor Corona, einige haben schon Todesopfer in der Familie zu beklagen. Außerdem sind sie wütend, dass sie trotz Gewinnen keine Prämien bekommen und die Gewerkschaft die Tarifrunde und den 1.Mai im vergangen Jahr abgesagt haben, obwohl sie normal weiterarbeiten mussten.Einige sind auch so verroht, dass sie nur noch Witze darüber machen, dass Corona eine Freizeit- und keine Berufskrankheit ist und sie sich deswegen ja im Werk nicht anstecken können. Der Inzidenzwert in unserem Werk liegt konstant über 500, teilweise über 1000. Aber die Zahlen werden nicht veröffentlicht. Die Veröffentlichung von solchen Zahlen wäre eine sinnvolle Ergänzung der Forderungen.Sonst sind die Forderungen von ZeroCovid genau richtig. Sie werden nur nicht durch eine Petition durchkommen. Wir müssen aus der Bewegung eine gewerkschaftliche Bewegung machen, die Streik als ihr Kampfmittel zur Durchsetzung der Forderungen erkennt.«

Habt ihr auch Erfahrungen aus der Arbeit unter COVID-Bedingungen? Sendet sie uns unter #Schichtgeschichten zu und wir veröffentlichen sie (auf Wunsch auch anonym).

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