Diese SorgeGeschichte vom 8. März 2021 thematisiert die Wohnkrise und die einseitige Übernahme von Haus- und Erziehungsarbeit wegen verweigertem Home-Office. Wir veröffentlichen sie zum Tag der Arbeit, um die Mehrfachbelastungen in Familien sichtbar zu machen.
„Im Juni letzten Jahres wurde unsere Tochter geboren. Wir waren kurz zuvor an den Stadtrand gezogen, um auch für das ältere Kind meines Partners ein eigenes Zimmer zu haben. Im Zentrum hatten wir keine Wohnung mit 3 oder 4 Zimmern bekommen, obwohl wir beide fest angestellt sind im Sozialen Bereich. Im Herbst kam dann der zweite Lockdown und ich war mit dem Baby und einem depressiven Teenager ohne jeglichen Anschluss oder Unterstützung zuhause während mein Partner Vollzeit arbeitete (plus 2,5 Stunden Fahrt pro Tag). Wir hatten es uns niemals so vorgestellt, dass am Ende doch die ganze Care- und Hausarbeit an mir hängen bleibt. Aber dadurch, dass der Arbeitgeber meines Partners erst sehr langsam und immer noch nur zur Hälfte homeoffice ermöglicht, blieb gar keine andere Möglichkeit.“