Zum Urteil der Geschichte

Von Dania Alasti

Wenn Historiker*innen auf die Pandemie zurückblicken werden, wird der 28.04.2020 für die Einschätzung der deutschen Politik von Bedeutung sein. Vor einem Jahr stellten Wissenschaftler*innen der vier großen außeruniversitären Forschungsorganisationen in einem Papier vor, welche Konsequenzen eine kontrollierte Durchseuchung haben würde, und weshalb sie kein gangbarer Weg sein sollte. (1) Vielen war das durch die Erkenntnisse aus dem asiatischen Raum bereits klar. Mit ihrer Veröffentlichung setzten diese Wissenschaftler*innen aber die Wegmarke, ab der die Pandemie-Politik gegen wissenschaftlich fundierte Warnungen entworfen wurde.

In dem Papier stellten sie dar, dass eine kontrollierte Durchseuchung bedeutet, kontakteinschränkende Maßnahmen sehr lange aufrecht erhalten zu müssen. Eine solche Strategie könne sich über Jahre hinziehen und viele Tote erfordern. Weil die Daten nur verzögert erstellt und interpretiert werden können, sei die Anpassung politischer Maßnahmen sehr schwierig, „das Risiko einer unvorhergesehenen Überlastung des Gesundheitssystems wäre also andauernd gegeben.“ (1) Zwei weitere Argumente führten sie gegen diese Strategie an: Über Langzeitfolgen war damals noch wenig bekannt, ebenso wenig über die Dauer der Immunität. Da die Strategie der kontrollierten Durchseuchung darauf baut, dass die infizierten Menschen danach über Jahre immun sind, war nicht absehbar, ob Herdenimmunität mit kontrollierter Durchseuchung überhaupt zu erreichen ist. Nach ihrer Einschätzung war diese Strategie wegen der langen Dauer und schwierigen Steuerung unrealistisch.

Als einzige Strategie mit dem Ziel, wieder zu einem normalen, gesellschaftlichen Leben zurückkehren zu können, stellten sie die konsequente Eindämmung des Virus vor.

Ihre Einschätzungen haben sich im letzten Jahr bewahrheitet. Wir blicken auf eine lange Zeit kontakteinschränkender Maßnahmen zurück und ein Ende ist nicht in Sicht. Seit Beginn der Pandemie sind allein in Deutschland über 80 000 Menschen an Corona gestorben. Ihr Tod wäre vermeidbar gewesen.

Für mich ist dieses Datum der Beginn von einem Entsetzen, das ich seither nicht verarbeiten kann. Eine Kontrolle über das Infektionsgeschehen war damals in greifbarer Nähe und damit auch wieder die Rückkehr zu einer Normalität, die der jetzigen vorzuziehen gewesen wäre. Trotzdem wurden die Mühen des ersten Lockdowns aufgegeben. Es war nicht klar, warum dieser Weg eingeschlagen wurde, aber es war klar, dass er sehr elend werden würde. Und es ist immer noch nicht absehbar, wohin er am Ende führt.

(1) Michael Meyer-Hermann (Helmholtz-HZI), Iris Pigeot (Leibniz-BIPS), Viola
Priesemann (MPI-DS), Anita Schöbel (Fraunhofer-ITWM): “Adaptive Strategien zur Eindämmung der COVID-19-Epidemie”. Online: https://www.mpg.de/14760567/28-04-2020_Stellungnahme_Teil_02.pdf (abgerufen 28.04.2021).

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